Problemaufriss
Wenn Menschen ihr Herkunftsland verlassen, um anderswo zu leben, führt dies in unterschiedlichen Kontexten und an verschiedenen Orten zu Aushandlungsprozessen. Weltweit beteiligen sich staatliche Akteure, Zivilgesellschaft, migrantische Gruppierungen, familiäre Netzwerke, Medien, Wissenschaft, Unternehmen sowie Kommunen an Debatten darüber, wie Migrationsbewegungen zu bewerten sind, welche Herausforderungen und Chancen sie mit sich bringen und wie ein normativ und politisch angemessener Umgang mit Flucht und Migration aussehen kann. So beobachten wir in Deutschland und Europa, dass die einen die Idee einer Migrationsgesellschaft verteidigen und sich für eine Normalisierung von Migration einsetzen, während andere Obergrenzen fordern und irreguläre Migrationsbewegungen durch Grenzkontrollen verhindern wollen. Mit der Sommeruniversität wollen wir solche Aushandlungsprozesse genauer betrachten und danach fragen, welche Themen, Aspekte und Vorstellungen von Gesellschaften im Migrationskontext diskutiert werden. Anhand von Fallbeispielen aus den Arbeitskontexten der Lektor*innen gewinnen wir Einblicke in aktuelle Debatten weltweit.