Evelyn Moser ist Akademische Rätin auf Zeit in der Abteilung für Demokratieforschung des Forum Internationale Wissenschaft. Sie promovierte in Soziologie an der Universität Luzern und studierte zuvor Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre in Mainz, Moskau und Sankt Petersburg. Gemeinsam mit Pascal Goeke leitet sie das Projekt.

Die Forschungsinteressen von Evelyn Moser liegen im Bereich der politischen Soziologie und der Gesellschaftstheorie und drehen sich um die analytische Reflexion demokratischer und autokratischer Ordnungen. Gegenwärtig interessiert sie sich vor allem für das Verhältnis von Demokratie und funktionaler Differenzierung in der modernen Weltgesellschaft. An dieses Interesse knüpft sich zum einen die Frage, wie demokratische politische Systeme die Expertise und Eigenlogiken anderer Funktionssysteme in ihren Binnenstrukturen berücksichtigen. Zum anderen gilt es zu untersuchen, ob und wie sich demokratische Werte und Prinzipien in die gesellschaftliche Umwelt der Politik einprägen, d.h. ob und wie demokratische Strukturen und Institutionen in Gesellschaftsbereichen wie etwa der Wissenschaft, dem Gesundheitssystem, der Kunst oder dem Erziehungssystem entstehen und sich stabilisieren. Stiftungen sind unter diesem Aspekt der Gesellschaftsdemokratie ein besonders interessanter Gegenstand, weil sie über die Bindung an das Gemeinwohl mit der Kontingenzformel des politischen Systems verkoppelt sind, zugleich aber in faktisch allen Bereichen der modernen Gesellschaft präsent sind und häufig sichtbar und einflussreich mitwirken. Evelyn Mosers Beitrag im Projekt richtet sich darauf, diese spannungsreiche Konstellation empirisch auszuloten und theoretisch zu erschließen.