Promotionsprojekt
Das Promotionsprojekt untersucht, wie sich alltägliche Aushandlungsprozesse von Säkularität am sozialen Ort Schule gestalten. Sie widmet sich aus religionswissenschaftlicher Perspektive den Aushandlungsprozessen um die legitime Rolle von „Religion" – aber auch „Nicht Religion“ im Schulalltag von Schüler*innen einer 11. Klasse auf der Mikroebene mittels ethnografischer Feldforschung.
Die Arbeit will dabei allerdings nicht Konflikte ins Zentrum rücken, sondern vor allem auf vermeintlich flüchtige, alltägliche Momente schauen, bei denen, ohne viel Aufmerksamkeit zu erregen, Bezug auf das religiöse Feld genommen wird und Säkularität zum Tragen kommt. Von Interesse ist folglich nicht die konkrete Unterrichtsgestaltung, sondern mehr das soziale Miteinander unterschiedlicher sozialer Gruppen am sozialen Ort Schule. Säkularität wird dabei verstanden als ein Aushandlungsprozess rund um die Frage, welche Rolle religiöse und weltanschauliche Unterschiede in einem spezifischen Kontext spielen und welche dieser Unterschiede als legitim wahrgenommen werden. Auf einer theoretischen Ebene liegt das Interesse dieser Arbeit auch auf Überlegungen, wie sich Alltagstheorie und Säkularitätstheorie gegenseitig befruchten, aber auch wie beide erforscht werden können.